Jedes Kind verdient Förderung. Besonders, wenn Kinder in ihrer Entwicklung Unterstützung benötigen. In unserer Heilpädagogischen Tagesstätte (HPT) in Unterschleißheim achten wir auf eine individuelle und vor allem ganzheitliche Förderung und Betreuung mit dem Ziel, die Kinder erfolgreich in den Schulalltag zu integrieren. Wir wünschen uns für unsere Kinder eine gleichberechtigte Teilnahme am sozialen Leben. Dies erreichen wir durch eine ausgewogene heilpädagogische Förderung sowohl im kognitiv/schulischen als auch im sozialen, emotionalen und körperlichen Bereich. Dabei stimmen wir unsere Förderung auf die Bedürfnisse der Kinder ab. Grundlage unserer Arbeit ist ein ganzheitliches Verständnis der kindlichen Persönlichkeit, seiner individuellen Ressourcen und Bedürfnisse und der Gruppendynamik von Kindern bis zum 12. Lebensjahr.
Mit welchem Unterstützungsbedarf kommen die Kinder und Jugendlichen?
In unsere HPT werden Jungen und Mädchen im Alter von 6 bis 13 Jahren aufgenommen. Förderung erhalten dabei Kinder mit Entwicklungsverzögerungen, Teilleistungsschwächen in Sprache oder Wahrnehmung (Legasthenie), Auffälligkeiten in der kindlichen Persönlichkeit (Angst, Selbstwertproblematik), soziale Verhaltensauffälligkeiten wie ADHS, Kontaktprobleme oder Gewaltbereitschaft. Ebenso Kinder mit besonderen Belastungsproblemen wie Traumata (etwa Todesfälle).


Seit 2019 besuchen unserer Kindertagesstätten mit kleinen Unterbrechungen fast ausschließlich Jungs, was natürlich auch unseren Arbeitsalltag in der HPT prägt: es ist wild, es wird konkurriert und sich untereinander gemessen.
Wir als Bezugspersonen werden tagtäglich getestet auf die Fragen:
- Bleibst Du bei mir, auch wenn ich aus dem Rahmen falle?
- Siehst Du mich genauso wie die anderen?
Entscheidender Bestandteil unserer Arbeit ist es, einen festen Rahmen mit einer Tagesstruktur und Regeln zu bieten, in dem die Kinder stets wissen woran sie sind. Beispielsweise können sich alle Kinder sicher sein, dass sie immer wieder eine neue Chance bekommen oder dass ein von ihnen ausgesprochenes „Stopp“ in der Gruppe auch respektiert wird.




Wie sieht unser Hilfsangebot aus?
- Therapeutische und heilpädagogische Hilfe erhalten Kinder im Rahmen des gesetzlichen Auftrags bei besonderem Förderbedarf im emotionalen, sozialen und schulischen Bereich.
- Unsere HPT verfügt über zwei Tagesgruppen zu je neun Kindern. Jede Gruppe wird von zwei Fachkräften intensiv betreut und gefördert.
- Die pädagogische Betreuung wird je nach individuellem Bedarf durch den psychologischen Fachdienst unterstützt. Dabei kommen Einzeltherapie, Kunst- und Spieltherapie, motopädische, körpertherapeutische Arbeit sowie Logopädie zum Einsatz.
- Neben der Förderung der Kinder ist die Elternarbeit auf Grundlage der Systemischen Familientherapie von zentraler Bedeutung.
Interview mit Alicia Maffezzoli zum Thema „Therapiebegleithund“
Wie hat sich die Corona-Pandemie auf unsere Arbeit ausgewirkt?
Mit Beginn der Corona-Pandemie wurde der Alltag der Kinder, Jugendlichen und Mitarbeiter*innen von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt. Dem lockdown-bedingten Kontaktabbruch zu unseren Kindern und Jugendlichen begegneten wir mit Beschäftigungsmappen, die wir an die Familien verschickten. Unsere Teammeetings wurden kurzerhand ins Digitale verlegt.




Als Heilpädagogische Tagesstätte gehörten wir mit zu den ersten Betreuungseinrichtungen, die am 27. April 2020 ihre Türen wieder öffnen durften, ein Schritt, der zweifellos wichtig für die Kinder war. Gleichzeitig war diese Öffnung begleitet von vielen Unsicherheiten und Herausforderungen. Wie gehen wir mit dem Bedürfnis vieler Kinder nach Körperkontakt oder sich körperlich zu messen um? Wie schaffen wir Klarheit bei sich ständig ändernden Abstands- und Hygieneregeln? Wie begegnen wir den mit der Pandemie einhergehenden Ängsten? Wie können wir den Stress, den die Kinder von zuhause mitbringen auffangen?
Aufgrund des Mangels an Freizeitmöglichkeiten, Einschränkungen im öffentlichen Raum und Kontaktbeschränkungen konzentrierten sich viele persönliche Themen der Kinder und Jugendlichen wie ein brodelnder Vulkan auf den Alltag in unserer Tagesstätte.
Die Unsicherheiten und die psychische Belastung in den letzten Monaten haben bei einigen unserer Betreuten Spuren hinterlassen, in manchen Fällen gar zu Rückfällen geführt. Gleichzeitig gab es auch schöne Momente. Dadurch, dass weniger Kinder als üblich in der Einrichtung waren, schlossen die Anwesenden engere, intensive Freundschaften. In dieser Zeit konnten wir tolle kreative Projekte, wie das Bemalen von Steinen oder Kinonachmittage umsetzen.






Unser vorrangiges Ziel war in den vergangenen Monaten, den Kindern verlässliche Beziehungen und Stabilität im Alltag zu bieten. Und wir hoffen sehr, dass wir in absehbarer Zeit wieder gemeinsame Ausflüge, wie Fußballturniere oder Zirkusbesuche erleben dürfen.
Bis dahin zehren wir von unseren Erinnerungen daran…❤️









